Erlebnispädagogik

Erlebnispädagogik ist einer unserer Schwerpunkte der Arbeit in unserer Einrichtung. Interaktions-, Kooperations-, Vertrauens- und Wahrnehmungsübungen zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit und der Gruppe können die Teilnehmenden unseres Kursangebotes erleben. In unserem Haus besteht zudem die Möglichkeit, als externe Gäste dieses pädagogische Angebot, begleitet durch unsere nebenamtlichen Referenten, wahrzunehmen.

Sollten Sie Interesse an einem der folgenden Angebote haben oder möchten Sie zunächst einmal Informationen hinsichtlich der möglichen (und sinnvollen) Gruppengrößen, des zeitlichen Rahmens und der Kosten einholen, wenden Sie sich vertrauensvoll an Manuel Harre oder nutzen Sie das Anfrageformular.

Interaktion

Gerade in der heutigen Zeit wird der Erwerb von sozialen Kompetenzen, den sogenannten soft skills oder auch Schlüsselqualifikationen immer wichtiger. Mit verschiedenen Methoden zu den Themen Kooperation, Teamwork und dem Übernehmen von Verantwortung kann das soziale Handlungsrepertoire des Einzelnen erweitert werden. In einer vorbereiteten und in der Situation auf die Gruppe angepassten Kette von Interaktionsübungen werden diese Fähigkeiten spielerisch gefördert. Diese Übungen können auch parallel zu den erlebnispädagogischen Angeboten des Turm- und Kistenkletterns gebucht werden.

Bild eines Teilnehmenden an unserem Kletterturm

Turmklettern

Diese Kletteraktion fordert jede*n Einzelne*n heraus, sich mit den eigenen Stärken und Grenzen auseinander zu setzen. Klettern kann für kurze Zeit sog. ¨Kicks¨ – Adrenalinstöße – hervorrufen. Eine Kletteraktion lässt den Teilnehmenden ihr/sein eigenes Leistungsspektrum kennen lernen und ermöglicht zudem eine Erfahrung der eigenen psychischen und physischen Grenzen. Hierbei gibt es an den beiden Turmseiten eine große Varianz hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades. Aber allein das Verlassen des Bodens und die meist ungewohnte Höhe lassen entsprechend ungewohnte Gefühle aufkommen. Durch das Verlassen der Komfortzone können so neue Perspektiven erschlossen und Verhaltensänderungen angeregt werden. Zu erleben, dass Situationen bewältigt werden können, deren Bewältigung man sich ursprünglich nicht zugetraut hatte, ermöglicht eine neue individuelle Kompetenzwahrnehmung und eine Steigerung der positiven Selbsteinschätzung.
Beim Klettern werden eher individuelle Kompetenzen wie Selbstvertrauen, Entschlossenheit, Strategien der Selbst- und Angstüberwindung oder Frustrationstoleranz erworben. Aber auch soziale Lernaspekte wie z.B. das Aufbringen des nötigen Vertrauens in den Sicherungspartner, die eigene Verantwortungsübernahme beim Sichern des anderen und die gegenseitige Unterstützung und Zusprache in Krisensituationen können das soziale Handlungsrepertoire des*der Einzelnen erweitern.

Kistenklettern

"Halten und gehalten werden"
Diese erlebnispädagogische Aktion trägt in sich einen besonderen Reiz, der herausfordert, sich auf etwas Fremdes einzulassen und ein (Wechsel-) Spiel zwischen dem Gefühl von Sicherheit und Unsicherheit einzugehen. Die Teilnehmenden können ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber auch ihre Handlungsspielräume und Grenzen kennen lernen, akzeptieren und erweitern. Kistenklettern stellt neben einer physischen auch eine psychische Herausforderung dar. Neben individuellen Erfahrungen werden bei der Kistenkletteraktion auch vielfältige soziale Erfahrungen in der Gruppe gemacht, denn Vertrauen und Verantwortung ist beim Kistenklettern besonders wichtig, da man einerseits Hilfe geben, andererseits aber auch Hilfe annehmen muss. Das Motto des "Halten und Gehalten-werdens" wird nicht moralisch umgesetzt, sondern ergibt sich als Notwendigkeit aus der Klettersituation.

Himmelsleiter

Die "Himmelsleiter" ist eine weitere Methode, bei der einerseits das Vertrauen in sich selbst, in seine Fähigkeiten und seine Kompetenzen gefördert werden kann, anderseits aber ein stärkerer Fokus auf das Miteinander gelegt wird. So wird man als Kletternde*r nicht nur von einer anderen Person gesichert, sondern muss sich parallel gut mit der/dem zweiten Kletternden absprechen und gegenseitig unterstützen. Alleine sind die Hürden - zumindest wenn man sich an die Regeln hält - nicht zu überwinden. Sich in der Höhe festzuhalten, gleichzeitig aber einem/einer anderen die zweite Hand zu reichen, kann einiges an Selbstoffenbarung hervorrufen.